Idee

Die Kulturhistorische Route im „Kurfürstlichen Thiergarten Arnsberg“  ist aufgrund Idee und Initiative von Förster Wolfram Blanke (Landesbetrieb Wald und Holz NRW) entstanden. Grundlage aller Recherchen und Maßnahmen sind die beiden alten handgezeichneten Karten des Thiergartens: sie enthalten spannende Details, die kaum in Geschichtsbüchern dargestellt werden.

1653
Hier die Karte von 1653
1670
Hier die Karte aus dem Jahre 1670

Die alten Karten, die ohne Maßstab das Gelände zeigt, so wie es sich den Menschen damals dargestellt hat, waren schwer in die heutige Waldlandschaft zu übertragen. Durch seine Ortskenntnis als zuständiger Förster gelang es Blanke jedoch, einige Bereiche zu identifizieren und in der Folge weitere spannende Details in der Landschaft zu entdecken. Seit etwa 2007 ist er auf intensiver Spurensuche. Ohne die Zusage der Unterstützung durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW wäre das Projekt jedoch nicht entstanden. 

„Wenn man erst gelernt hat, die Spuren der Vergangenheit zu lesen und Fragen zu stellen, wird es spannend; ein Mosaikstein fügt sich zum anderen. Der Waldboden des ehemaligen Thiergartens ist nach heutiger Kenntnis durchtränkt mit Schweiss und Blut.“ (Vor Ort erfahren Sie mehr)

Alte Bilder, Archiv-Dokumente und modernste Luftbilder gaben wertvolle Hinweise zur Spuren-Suche im heutigen Stadtbild oder Waldgelände. Für das Zusammenfügen der Mosaiksteinchen wurden der städtische Archivar Michael Gosmann und der Experte für historischen Bergbau Reinhard Köhne (Mitglied im Arbeitskreis für Montanwirtschaft) schnell zu Bundesgenossen. Das Wissen des Forsthistorikers Dr. Bernward Selter, der über langjährige Erfahrungen als Leiter der forstlichen Dokumentationsstelle (Landesbetrieb Wald und Holz NRW) verfügt, ergänzten die Erkenntnisse. Zusammen mit Gerd Rath (kurz vor der Eröffnung verstorben), dem Vorsitzenden des SGV Arnsberg wurden weitere Abschnitte der Thiergarten-Grenze im Gelände identifiziert. Die Begeisterung für Entdeckung, Schutz und Publikation der Funde griff bislang auf jeden über, der davon erfuhr. Die Puzzle-Arbeit an den Zeugen der Vergangenheit dauert an. 

In einem umfangreichen Bericht (Zeitschrift „Sauerland“ 1-2012) ist die Entwicklung von der Idee zur Realisierung dokumentiert.                    

Die heute zu einem Wanderweg zusammengefassten Stationen stellen insofern das Ergebnis langer Recherchen und breiter Unterstützung durch die Partner dar. Möge der Wanderweg mit seinen Erläuterungen und Erkenntnissen den Menschen dazu dienen, auf die Waldkultur aufmerksam zu werden, Spuren lesen zu lernen und daraus folgend Wertschätzung und Schutz der Kulturgüter erwachsen zu lassen.


„Erst muss der Mensch wieder das Sehen lernen.
Nur was man sieht, kann man erkennen.
Nur was man erkennt und kennt, kann man schätzen.
Nur was man schätzt, kann man auch schützen. Tun Sie es.“

(Wolfram Blanke, 2010)


Lassen Sie uns die Spuren der Vergangenheit als kulturelle Werte schützen, damit auch unsere Enkel noch aus deren unbeeinträchtigem Vorhandensein Erkenntnisse für ihr eigenes Leben schöpfen können.